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Naturheilkunde und Astronomie

Staub oder Staub?


Bok-Globulus Verstaubter Kamerasensor?

Das ist bei astronomischen Fotos aus Eigenproduktion manchmal eine wichtige Frage. Oft sind es Staubkörner auf dem Sensor, die zu dunklen Flecken führen.

Besonders auf einem meiner aktuellen Fotos (4.August 2022), bei dem es eigentlich um die 2 wunderschönen Gasnebel M 17 und M 16 ging, fielen mir doch ein paar sehr dunkle Flecken auf, die ich fast schon retuschieren wollte. Aber sind sie vielleicht doch echt?

Nach ausführlicher Bildanalyse (Plate Solver PixInsight) und Bestimmung der Koordinaten der auffälligsten „Verschmutzung“ findet man ein wirklich existierendes Objekt in der Simbad-Datenbank des Centre de Données astronomiques de Strasbourg, CDS:
„DB2002b G14.47+1.15“ ist vielleicht ein Name, der an eine neue Roboterserienummer im Star Wars-Universum erinnert, aber es handelt sich tatsächlich um eine sehr kompakte und dunkle „Nebelwolke“. Eine weitere Bezeichnung ist CB 118, oder besser CB88 118.
Wissenschaftlich handelt es sich um ein Bok-Kügelchen oder eine Bok-Globule.

Bok-Globuli?

Sie haben ihren Namen nach Bartholomäus Jan Bok. Bart Bok, wie er sich nach seiner Einbürgerung in die USA nannte, war ein durch seine Erforschung der Milchstraße bekannter Astronom. Es empfiehlt sich den Wikipedia-Artikel über den humorvollen und freundlichen Bart Bok zu lesen, der mit seiner Frau Priscilla als erfolgreiches Forscherpaar wichtige Ergebnisse zur Struktur und Entwicklung unserer Heimatgalaxie beitrug. In den 1940ern beobachtete er die nach ihm benannten Bok-Globuli (auch Bok-Globulen). Dies sind isolierte und relativ kleine dunkle Nebel aus Gas und Staub, in denen neue Sterne entstehen.

In „unserem“ CB88 118-Dunkelnebel (Molecular Cloud) haben Radioastronomen sogar schon Wassermoleküle nachgewiesen (H2O-Maser). Es sieht also gut aus für weitere Sonnen mit wasserhaltigen Planeten, zumindest in ein paar Milliarden Jahren. Da sind bei uns auf der Erde die Lichter schon aus und garantiert nicht wegen Gasmangels. Aber schön zu wissen, dass es weitergeht. ;-)


Auf dem obigen Foto der sommerlichen Nebellandschaften (M 17 unten, M16 oben) im Sternbild Schütze und Schlange sind ca. 46.000 Sterne zu zählen.

Fotoapparat Canon 1300Da mit RedCat 51mm/250mm (30 mal 3 Minuten bei 1600 ISO)