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Naturheilkunde und Astronomie

Experten-Tipp Sphäre_alb 3/2022 

M 42 und Lindenblütentee


Liebe Naturfreunde, 

Sie haben in der "Sphäre" über die Nebel im All und über dem Inhaliertopf gelesen. Hier finden Sie also nun die Anleitung zum Auffinden des Orionnebels M 42 und zur Herstellung des optimalen Lindenblütentees nach einer sternenklaren Winternacht. ;-)

Unten sehen Sie den Südhimmel zu den in rot angegeben Zeiten. Sie sehen, dass der Himmel am 15. November um 1 Uhr nachts den selben Anblick bietet wie am 15. Februar um 19 Uhr. 

Das auffälligste Sternbild ist Orion mit seinen hellen Sternen Beteigeuze und Rigel. Südöstlich glänzt der hellste Stern des Nachthimmels Sirius im Sternbild Großer Hund. Der rote Pfeil markiert M 42, das wohl bekannteste "Nebelgebiet".

Suchen Sie also einfach das Sternbild Orion und stellen Sie sich einen jagenden Menschen vor, wie im Sternatlas Uranometria aus dem Jahre 1603 abgebildet. Unterhalb der "Gürtelsterne" hängt ein "Schwert" und in diesem entdecken Sie mit guten Augen, dass die Sterne dort vernebelt erscheinen. Schon das schwächste Fernglas macht den Nebel dann klar erkennbar. 

Weitere Beobachtungstipps für den Orionnebel finden Sie hier.


Lindenblütentee

Und jetzt, wie versprochen, wichtige Hinweise für die Zubereitung von Lindenblütentee.

Dieser Tee eignet sich ideal, wenn man aus der Kälte nach Hause kommt. Aber auch als Haustee in Erkältungszeiten schätzt man die Lindenblüten schon seit alten Zeiten. 

Bei uns kommen hauptsächlich 2 Lindenarten vor. Die Winter- und die Sommerlinde. Die später blühende Winterlinde hat reichblütigere Blütenstände und kleinere Blätter.

Der Sammelzeitraum ist entscheidend für den Geschmack und den Wirkstoffgehalt. Ideal ist innerhalb von 4 bis 5 Tagen nach dem Aufblühen. Die Trocknung sollte zügig, aber keinesfalls zu heiß erfolgen (unter 45°C). 

Das empfindliche ätherische Öl liegt leider nur im Bereich von 0,02 bis 0,1% vor. Zum Vergleich: Bei Thymian kann der Gehalt 2,5%, bei Salbei sogar 3,5% erreichen. Daraus ergibt sich, dass Lindenblüten zu schade zum Inhalieren sind, zumal die Qualität der im Handel befindlichen Blüten oft außerordentlich bescheiden ist.

Die Wirkung der Lindenblüten erklärt sich durch das Miteinander der Flavonoide, der Gerbstoffe, des ätherischen Öls und der Schleimstoffe. Gerade diese Schleimstoffe überziehen unsere Schleimhäute wie eine heilende Schutzschicht und lindern so die vielfältigen Reize, die vor allen durch grippale Infekte hervorgerufen werden. Aber auch unserem Verdauungstrakt tun Schleimstoffe gut. Damit sie nicht zerstört werden, empfiehlt es sich den Tee nicht zu heiß zuzubereiten.

Teebereitung: Nach Geschmack pro Tasse (150 bis 200 ml) 1 bis 2 Teelöffel mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen. Die ideale Ziehzeit liegt bei rund 10 Minuten in denen man den Tee abdeckt. Man verwendet das kondensierte Wasser, das sich im Deckel abscheidet mit. Hier sitzt noch ein wenig ätherisches Öl. Reibt man den Tee zwischen den Fingern, sollte man die schmierenden Schleimstoffe gut fühlen. Sonst erhöht man einfach die Menge der Blüten etwas. Man genießt den Tee in langsamen Schlucken (und lässt im Idealfall die Wunder einer klaren Sternennacht Revue passieren.) 

Übrigens: Nebenwirkungen sind nach neuesten Untersuchungen nicht zu befürchten. Allerdings geistern recht heftige Schwitzkuren zur Behandlung von frühen Symptomen einer Erkältung durch die Medien, bei dem Patienten in einer heißen Badewanne zusätzlich noch auf einmal einen 1/2 Liter heißen Lindenblütentee trinken. Das ist bei Herzkreislauf-Patienten absolut gefährlich und nicht zu empfehlen.